Informationen zu ProMaPrim

Das Forschungsprojekt ProMaPrim (Programmieren im Mathematikunterricht der Primarstufe) wurde zu Beginn des Jahre 2021 an der Universität Duisburg-Essen, Didaktik der Mathematik, gegründet. Das Ziel des Projektes ist es, das Programmieren als fachinhaltlicher Bestandteil des Mathematikunterrichts der Grundschule zu betrachten und damit einen Beitrag zur Entwicklung des algorithmischen Denkens zu leisten. Das Projekt ist also vom Fach ausgedacht. Es sollen geeignete Lernumgebungen entwickelt, erprobt, und darin Lernprozesse evaluiert werden. Dabei wird die Programmierumgebung Scratch (scratch.mit.edu) verwendet.

Zu Projektbeginn wurden zunächst mathematische Themen mit algorithmischen Strukturen in Reichweite von Grundschüler*innen der Klassen 3/4 gesucht, die sich für diese Altersgruppe sowohl eignen, Gegenstand von lösbaren Programmierproblemen zu sein, als auch Gegenstand einer curricular passenden mathematischen Exploration. Zudem wurde nach Bezugsforschungen für die Grundschule in der Didaktik der Informatik (beispielsweise die Arbeiten von Geldreich et al., 2019), aber vor allem in der Didaktik der Mathematik (beispielsweise die Arbeiten von Bescherer & Fest, 2019) gesucht , um diese Präexpertisen mit einfließen zu lassen. Das Projekt baut dabei auf die Vorstudien von Schwätzer (2018) auf, die als Erfahrungswerte mit in die Projektarbeit einfließen.

Die Forschungsmethodik des Projektes orientiert sich an iterativen Zirkeln nach dem Design Research Forschungsansatz (Gravemeijer & Cobb, 2006; Prediger, Gravemeijer & Confrey, 2015). Der Forschungsprozess wird dabei in mehrere Teilsegmente aufgeteilt, so dass ggf. Teilprojekte entstehen. Dabei war es geplant, pro Semester ein Modul für die zu Projektstart noch „Programmierkurs“ genannte Lernumgebung zu entwerfen, im kommenden Semester zu erproben, und daran anschließend zu überarbeiten. Begonnen wurde mit einem „Vorkurs“, der dann in „Basismodul“ umbenannt wurde, und einem ersten mathematischen Modul, das „M1 Teilen mit Rest“ genannt wurde. Beide Module wurden dann in verschiedenen Settings (Interviewstudien, Klassenerprobungen, Lehrendeninterviews) erprobt und ausgewertet. Dieser Prozess hat sich bis in das Sommersemester 2022 gezogen, da die aufkommende COVID19-Pandemie die praktische Projektarbeit erheblich erschwert und ausgebremst hat. Beispielsweise war es unglaublich schwierig, mehrwöchige zusammenhängen Klassenerprobungen unter Pandemiebedingungen zu organisieren.

Nach der Evaluation dieser ersten Projektphase erscheint es sinnvoll, einige Grundideen des Projekts zu hinterfragen, andere Grundideen jedoch als bewährt in die Projektstandards mit aufzunehmen. Eine Übersicht dazu wird auf der Seite Erfahrungen dargestellt. Die zitierte Literatur ist auf der Seite Literatur zusammengestellt.